ZL-QSO
Im Frühjahr 1995 befanden sich Jürgen DL7UVO, Ron DL7VDX sowie Jörg DL7VTK ( nw DK2AI ) auf Ihrem Pazifik-Trip nach ZK1 North Cook.
Auf dem Rückweg wurde auch von Neuseeland noch einmal ausgiebig Funkbetrieb gemacht. Leider hatte ich die drei von ZK1 nie richtig hören können.
Ob es an den Condx oder an meiner Antennenanlage gelegen hat kann ich heute nicht mehr genau sagen.
Zu meiner Verwunderung klappte dann doch noch ein schönes QSO an dem fast letzten Tag Ihrer Funkaktivität von Neuseeland.
Zum Glück hatte Jürgen wie zuvor versprochen auch wirklich gerade in diesem Moment seine Videokamera griffbereit und so habe ich ein wirklich seltenes Bild- und Tondokument meines eigenen Funksignals am anderen Ende der Welt erhalten. – Tnx Jürgen –
Man muss bedenken es war keine verabredete Funkverbindung sondern wirklich alles purer Zufall mit einem QSO und gleichzeitiger Aufnahme.
Man hat im Laufe seines nunmehr jahrzentelangen Funkerlebens schon etliche bewegende Momente erlebt, aber dieses QSO wird immer etwas besonders bleiben. Ich erinnere mich noch ganz genau daran…
Mit dem Kaffee auf dem Stationstisch und noch Müde am Morgen vor der Fahrt ins QRL, kurbelte ich wie schon 4 Wochen vorher mit meinem YAESU Transceiver FT-767 hoffnungslos über das 40m Band und da, plötzlich höre ich den jetzt gut lesbaren CQ-Ruf in Telegrafie von Ron aus Neuseeland.
Meine damals noch brandneue Endstufe hektisch hochgefahren, auf 750 Watt abgestimmt, Taste nochmals sicher positioniert und losgerufen. Die Freude war groß, man hört mich und ich bin endlich im Log.
Über den von Ron angegebenen Signalrapport 559 schmunzel ich noch heute. Wenn man sich den Sound meines Signals im Video anhört kann man mein Empfangssignal auch gut 2 S-Stufen höher bewerten, oder? Aber gut, ich verzeihe Ihm das natürlich.
Für die Leute die keine Morsezeichen verstehen möchte ich meine CW- Aussendungen in Kurzform erläutern.
Während die Verbindung steht, sende ich einige kurze Infos an Ron. Er fragt mich ob ich meine neue Endstufe eingeschaltet habe. – na klar gebe ich stolz zurück, 750 Watt – Dann teile ich Ihm mit das ich seine Postkarte von Rarotonga ( wenigstens eine Postkarte anstelle einer ZK1/QSL-Karte 🙂 ) dankend erhalten habe.
Anschließend geben ich Ihm durch, dass ich wirklich seit 4 Wochen vergeblich versuche Signale von ihnen zu hören und nun happy bin ihn zu erreichen.
Ich teile Ihm mit das im QRL und zu Hause soweit alles prima ist und richte natürlich einen Gruss an Jürgen aus, der sicher mit am Funkgerät hockt.
Ron sucht während meiner Aussendungen schon ungeduldig am Transceiver mit flinken Fingern nach einer freien SSB-Frequenz und lockt mich dann auf eine neue Frequenz um es in Sprechfunk zu versuchen.
Ich erinnere mich noch genau daran, dass beim Wechsel nach 40m SSB nur noch ca. 400 Watt aus meiner Endstufe rauskamen und ich nicht wusste warum, ahnte jedoch es wird in Sprechfunk wohl schwieriger werden ihn zu erreichen.
Nun, von da an wurde es auch schwierig und sowohl mein Signal als auch das von Ron ist nun deutlich leiser und hinzu kommen noch starke Signalschwankungen auf beiden Seiten.
Ich kann heute nicht verstehen warum ich trotzdem so unendlich lange Durchgänge spreche, obwohl die Verbindung schlecht ist und zusammenzubrechen droht.
Wenigstens hört man mich ab und zu und ich kann mich auch im Video hier und da einigermaßen verstehen.
Am Ende kommt dann leider noch ein komerzieller Störsender auf der gleichen Frequenz hinzu und dann geht einfach nichts mehr.
Auch der nun verzweifelte Versuch von Jürgen mich wieder zurück in Telegrafie zu dirigieren oder einen neuen Treffpunkt zu vereinbaren misslingt, da ich in Berlin nichts mehr verstehen kann und sein Signal nach unten geht und dann verschwindet.