CT7/DL7UZO 2011
Einmal ganz anders Urlaub machen als all die Jahre zuvor. Genau das hatten wir uns für dieses Frühjahr vorgenommen.
Ein guter Freund und bekannter Designer aus Berlin bot uns an, sein Ferienhaus im Süden von Portugal gegen kleines Endgeld ausgiebig nutzen zu können.
AIR BERLIN brachte uns dann Mitte April 2011 etwas verpätet nach Faro im Süden von Portugal.
Der „hauseigene Jeep“ stand wie vereinbart am Straßenrand und wurde fix beladen. Mit Hilfe der Wegskizzen und nach rund 60 Km Fahrt ging es in die grünen Hügel südlich von Monchique, immer weiter hinauf. Erst gewohnte Asphaltstraßen und dann echte Schotterpisten und einem Jeep („Truck“) dessen Eigenarten man erst lernen musste.
Gerade noch rechtzeitig vor dem Einbrechen der Dunkelheit haben wir zum Glück das Haus endlich gefunden. Bei unbeleuchteten Wegen hätten wir bei vollständiger Dunkelheit ein echtes Problem bekommen und das abgelegene Haus sicher nicht gefunden.
Am Ziel erwartetet uns dann ein voll eingerichtetes portugiesiches Bauernhaus mit einer kompletten Innenausstattung für bis zu 6 Personen mit Terasse, Grillhaus, Swimmingpool und 4000qm Grundstück in mitten grüner Natur, was will man mehr.
Am nächsten Tag den 10m Spieth-Mast hinter dem Haus aufgestellt, die Drahtantenne in die „Botanik“ geworfen und die Funktechnik auf der Terasse positioniert.
Nun, die Enttäuschung war groß als ich beim Auspacken der Technik feststellen musste das ich meinen CW-Keyer zu Hause an der Station vergessen hatte.
Zum Funkbetrieb –
Es ist erstaunlich welche Ruhe auf den Kurzwellenbändern außerhalb der EMV-verseuchten Städte herscht.
Immerhin war der nächste Ort ca. 5 Km entfernt. Zwar stand hier und dort ein Bauernhaus, aber sonst umgab uns nichts weiter als die Natur. Himmlische Ruhe, nur Vogelgezwitscher das Rufen eines Uhus und ich konnte endlich mal wieder in SSB CQ-Rufen so laut und so lange ich wollte.
Ich tummelte mich hautpsächlich auf dem 20m Band in SSB da hier der Multiband-Dipol am besten funktionierte und wie immer die meisten Stationen QRV waren.
Auch auf den anderen Bändern bis rauf zum 10m Band konnte ich in den nächsten Tagen etliche schöne EU und auch DX-QSOs fahren.
Ein Besonderheit für mich ist bei solchen Outdoor-Aktivitäten ist immer dass Abhören der Bakenfrequenzen auf dem 6m- oder 10m Band. Einige dieser Baken hört man eben nur wenn man auch wirklich in deren Nähe ist. Selbst mitten in der Nacht konnte ich u.a. die 6m Bake von EA8 aufnehmen.
Nun, der Betrieb in SSB klappte ganz gut, aber ich bin nun mal eher ein CW-Funker.
Aus Verzweiflung habe ich dann versucht so etwas wie einen Keyer zusammenzubasteln. Nach dem ersten QSO-Versuch flog das „Bastelset“ bestehend aus einem Holzbrett mit Büroklammern vom Tisch.
Dann die Idee und eine Möglichkeit blieb mir jedoch. Mit den Up-Down-Tasten des Mikrofons konnte man CW-Zeichen geben und den CQ-Ruf ermöglichte mir der eingebaute CW-Speicher des FT-857. Ich hätte nicht gedacht das es funktioniert, aber mit etwas Übung und Fingerakrobatik konnte ich so CW-QSOs fahren. Allen OMs die sich über mein CW-Stil während des QSOs wunderten, wissen nun warum ich so in Telegrafie „rumstümmlte“ und mögen mir verzeihen.
Nachdem mich Erich DL7VEO mit Hilfe der DX-Cluster Meldungen „gesehen“ und dann auch auf dem Band gefunden und anschließend auch gearbeitet hatte, meldete ich mich eines Tages auch Abends in der 80m Nachteulenrunde.
So ist der eine oder andere also auch von CT7 gehört und von mir erfolgreich gearbeitet worden. Es ging einige Zeit erstaunlich gut in SSB auf 3683 Khz mit Signalstärken um S6-7. Mein weitestes DX-QSO hatte ich übrigens mit China auf 15m in CW.
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen ein Online-Logbuch auf meiner Webseite zu realisieren, aber alle Versuche von unserem entfernten QTH ins Internet zu gelangen bleiben leider erfolglos. Wir waren wirklich weit ab. Insgesamt wurden während der Aktivität 35 DXCC Länder gearbeitet.
SWL Arvid aus Krisitiansand in Norwgen hat mir einen SWL-Empfangsbericht per E-Mail und via Post gesendet und auch ein Mp3-Audiofile gemailt.
Sein RX besteht aus einem Sangean ATS909 mit 25 m Wire-Antenne. Für diesen tollen Empfangsbericht gibt es natürlich die QSL No.001 als Empfangsbestätigung. – Tnx Arvid-
Die Tage verbrachten wir mit vielen schönen Tagestouren entlang der Küste und rollten so fast 1000 km mit dem Jeep durch den Süden von Portugal. Das Wetter meinte es ausgesprochen gut mit uns. Angenehme Temperaturen und Sonne ohne Ende.
Wir haben zweimal gerillt und sonst Abends in einem der vielen Restaurants lecker „Piri-Piri“ gegessen. Das ist ein landestypisches Gericht. Eigentlich nur ein Grillhähnchen mit einer extrem scharfen Soße aber sehr lecker.
Nun, wir haben uns dann auf ein nettes kleines Restaurant in der Nähe „eingeschossen“. Der Wirt plauderte mit uns stundenlang und wir haben unser Englisch mal richtig ausprobieren können.
So ist dann auch diese eine Urlaubswoche leider sehr schnell vergangen. Ich muss wirklich sagen wir haben uns sehr gut erholt und es war ein ganz anderer Urlaub als wie wir es sonst gewohnt waren.
Zum Schluss haben wir den Wunsch unseres Gastgebers doch noch erfüllt und einen Apfelbaum gepflanzt. Mal schauen ob der noch in ein paar Jahren steht und vieleicht auch einmal Früchte trägt.
Alle QSL-Karten dieser Funkaktivität sind inzwischen via QSL-Büro vollständig versendet. Ein großes Lob geht an QSL-Shop und besonders an deren Mitarbeiterin Sabine DL3KWS für die wirklich exakte Umsetzung meines QSL-Entwurfes aus meinen Skizzen und Photos.
See you in next PileUp from …?